Historie
Der Tonabbau rund um die Stadt Friedland und die damit verbundene Entwicklung der verarbeitenden keramischen Industrie hat eine über 200 Jahre währende Tradition. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde unter dem Besitzer Heinrich Lindemann eine Grunderneuerung der alten Friedländer Handziegelei vorgenommen. Damit entstand eine, für damalige Verhältnisse, moderne Ziegelei, welche im Trockenpressverfahren arbeitete.
Erwähnenswert ist die zwischen 1903 und 1904 vom damaligen technischen Leiter, Gustav Caesar, entwickelte qualitativ hochwertige Fußbodenplatte (Caesarplatte), die den Beginn einer modernen Produktion aller damals üblichen Formate der Fußbodenplatten markierte. Diese Tonplatte wurde als “Rote Friedländerin” ab 1905 weltbekannt.
Das Mosaikplattenwerk und die Tonplattenwerk Friedland AG fusionierten 1908 zur Firma Vereinigte Mosaik- und Wandplattenwerke AG Friedland-Sinzig-Ehrang. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Produktionsvolumen stetig gesteigert und die Belegschaft wuchs auf ca. 1000 Beschäftigte. In der Zeit der Weltwirtschaftskrise 1929 -1933 ruhte die Fertigung.
Während des zweiten Weltkrieges gab es eine erneute Produktionsdrosselung und Teilnutzung der Produktionsstätten als Ersatzteillager für Kraftfahrzeuge der Wehrmacht. Nach Kriegsende wurde im Rahmen der Reparationsleistungen das noch erhaltene Werk II der Fliesenwerke vollständig demontiert.
Somit gab es Ende 1945 nur noch die Ruinen des Werkes I und die leeren Produktionsgebäude des Werkes II. In den Jahren 1946 -1949 wurden unter schwierigsten Bedingungen die Werke I und II wieder aufgebaut und die Produktion von Fußbodenplatten neu begonnen. Beide Werke erreichten 1956 ihre volle Produktionswirksamkeit wieder. Im Jahre 1960 begann in Friedland die Tonmehlproduktion.
Das Blautonwerk Friedland ging 1984 als Werk III in Betrieb. Produktionsschwerpunkt war die Erzeugung von Tonmehl für die keramische Industrie und das Gießereiwesen.
Nach 1990 war die Entwicklung der Produktion und der gefertigten Produktpalette an diesem Standort sehr wechselhaft. Am 10.09.2003 übernahm die Mineralische Rohstoffmanagement GmbH die Produktionsstätte des Blautonwerkes Friedland.